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PRESSESTIMMEN

Zürcher Oberländer, 24.08.1998

In würdiger Nachfolge Béla Bartóks

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Der Titel «Neue rumänische Volksmusik» traf die Sache nicht ganz: Es war durchaus traditionelle Volksmusikaus Rumänien zu hören, wie wir sie vor allem von Zigeunerkapellen und von Bearbeitungen durch Béla Bartók kennen.  Und genau so, wie Bartók in den 30er und 40er Jahren ungewohnte Harmonisierungen und mit Dissonanzen gepfefferte Akkorde zur Begleitung der überlieferten Melodien verwendet hat, so hat nun die neue Musik der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts die phantasievollen Einbettungen entscheidend beeinflusst, die das Ensemble Taraf Transsilvania den originalen Melodien verpasst - und dies auf höchstem Niveau der kompositorischen Arbeit und des Geschmacks, in einer absolut von Sentimentalitäten freien Asthetik.
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   Befürchtungen, es könnte sich hierbei um ähnliche Verballhornungen handeln, wie sie bei irischer Volksmusik und überhaupt im Bereich «Folkmusic» üblich sind, wurden rasch entkräftet.  Schon die ersten Clusterklänge, sich in enger Stellung reibende Zusammenklänge von Bratsche, Violine und Kontrabass und des leise gewirbelten Cymbalons, der Balkanform des Hackbretts, schwebten in atonaler Manier und erinnerten sofort an die Klangflächen, wie sie für Ensemblemusik der 60er Jahre charakteristisch waren, aber auch heute noch - denken wir an Sofia Gubaidulina - üblich sind
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   Marius Ungureanu, der Gründer und Leiter der Gruppe, beschreibt seine Musik nicht schlecht als «ein versponnenes verträumtes ... Kreisen um eine Musik, die immer wieder neu entsteht».  Es ist vorwiegend eine ganz leise Musik, in der die Klangfarben der Instrumente, der drei Streichinstrumente Violine, Viola und Kontrabass, des Cymbalons oder der Panflöte und dazu zeitweise die des Gesanges, völlig eingeschmolzen werden, jedenfalls so lange, als nicht eines von ihnen solistisch hervortreten muss.
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Vor etwa zehn Jahren wurde die Gruppe Taraf Transilvania durch den solistisch meist führenden Bratschisten Marius Ungureanu, der seit 1989 im Tonhalle-Orchester Zürich tätig ist, und den die Panflöten und das Cymbalon spielende Toni Vacariu, der Sportlehrer an einem deutschen Gymnasium ist, gegründet; beide stammen aus Hermannstadt in Siebenbürgen, dem heutigen Sibiu.  Auch die Violinistin Mary Ellen Woodside und der Kontrabassspieler Frank Sanderell sind im Zürcher Tonhalle-Orchester, beide mit Solistenverpflichtung. ...

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Letzte Änderung: Donnerstag, 06-Sep-2012
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